Sonntag, 13. August 2006

Fackeln im Sturm

Die ersten 23 von 316 Tagen Abenteuer in den USA sind passe und von Mississippi geht's nun gen Norden nach Minneapolis, Minnesota. Bevor dort der ernste Part der Reise beginnt, soll hier zurueckgeblickt werden.

35 Studenten aus aller Welt zu Gast bei Freunden an einer Universtitaet, die zum ersten Mal einen Crash-Kurs ueber saemtliche amerikanischen Facetten des taeglichen Lebens hielt. Dafuer gab's rund 100.000 US-Dollar und einen langen Anforderungskatalog vom Institute of International Education der US-Regierung fuer die Uni. Entsprechend emsig kuemmerten sich alle MSU-Mitarbeiter um ihre Schaefchen aus Afrika, Asien, Europa, Mittel- und Suedamerika: vormittags Schule, nachmittags Aktivitaeten; Fruehstueck, Mittag, Abendessen in der Mensa; zwischendurch immer wieder ein Empfang an tollen Orten mit mehr oder weniger bedeutenden Leuten und die staendige Bemuehung, sich bei den Gaststudenten in bester Erinnerung zu halten.
Ohne Vorurteile lernten sich alle Fulbright-Gewinner mehr oder weniger kennen und trotzdem blieben die Kontinente weitestgehend unter sich. Die meiste Zeit verbrachte ich gemeinsam mit Christian (rechts, Regisseur aus Italien, geht nach LA), Najada (mitte, Politikwissenschaftlerin aus Albanien, geht nach NY) und Onur (nicht im Bild, Kasperkopp aus der Tuerkei). Die Asiaten sprechen fast nur, wenn sie gefragt werden und dann auch nur in einem kurzen Satz. Die Afrikaner haben so eine seltsame Betonung, dass ich sie kaum versteh.
Die Infrastruktur auf dem Campus uebertraf saemtliche Erwartungen, alles ist tres chique. Nur eine Kneipe oder besser eine Art Lounge fehlt, man koennte Millionen verdienen - aber es handelt sich um einen rauch- und alkoholfreien Campus.

Die Macher haben uns eine nette Zeit organisiert, fast alles bezahlt und zum Abschluss sogar noch ein nettes Diplom ueberreicht. Danke sehr!