Sonntag, 10. September 2006

9/11

Der schrecklichste Terroranschlag, den die USA je erlebt hat, jaehrt sich zum 5. Mal. Entgegen allen Klischees um Patriotismus und Heldentum, Achse des Boesen und Anti-Terror Krieg findet zu diesem Anlass keine massenhafte Berieselung statt. Im Gegenteil, die oeffentlichen Medien bieten das an, was die sozialen Schichten jenseits dem Bildungsbuergertum interessiert: der Auftakt der American Football Saison.

Die Nachrichten-Sendungen in den USA sind zum ueberwiegenden Teil am treffensten mit den RTL2 Action News zu vergleichen. Boulevard-Journalismus vom Feinsten. "Echte" Nachrichten zum weltweiten politischen Zeitgeschehen bleiben auf der Strecke. Selbst die Mutter aller TV-Nachrichtensender, CNN, gibt's nur im Kabelfernsehen fuer die, die es sich leisten wollen.

Akademiker weisen darauf hin, dass Politik fuer die meisten Amerikaner ein Thema ist, ueber das nicht so gern gesprochen wird. Diskussionen werden gar nicht erst angefangen und fettnaepfchenreiches Gebiet grundsaetzlich gemieden.
Absolut bestaetigen kann ich diese Aussage nicht. Schliesslich hat sich sogar mein Vermieter, der Trucker Steve, nach dem Leben in der ehemaligen DDR erkundigt, was in ein interessantes Gespraech ueber Kommunismus vs. Kapitalismus gefuehrt hat. Die Amis sind eben unberechenbar.