Sonntag, 21. Januar 2007

Der Super Bowl

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Am 4. Februar ist Super Bowl, das Endspiel um die Meisterschaft im America Football zwischen den Indianapolis Colts und den Chicago Bears. Ein Tag, an dem die Straßen leer und die Kneipen voll sein werden. Ein Tag, der genauso bedeutsam ist wie der Unabhängigkeitstag am 4. Juli. Ein Vorgeschmack.


Nach meinen Einblicken in den amerikanischen Alltag lege ich mich an dieser Stelle fest: American Football ist die Sportart Nr. 1 in den USA. Die Gründe dafür liegen wahrscheinlich darin, dass es wie Fußball für jedermann zugänglich ist und mit einfachen Regeln gespielt wird: anstatt das Runde ins Eckige zu ballern muss die Nulle bloß hinter die gegnerische Grundlinie.
Außerdem tut der Verband, die National Football League (NFL), einiges dafür, dass der Wettbewerb interessant bleibt, in dem z.B. die Anzahl der Spiele verknappt wird - ein Verein bestreitet max. 20 Pflichtspiele (im Gegensatz zu 82 Ligaspielen in der NBA bzw. 81 im Eishockey (jeweils ohne Play offs)).
Dass die Übertragung, Vor- und Nachberichterstattung erste Sahne sind, brauche ich kaum zu erwähnen. Das können und wollen die Amis und so kostet ein 30 sekündiger Werbespot während des Endspiels schlappe 2,6 Mio. Dollar. (Quelle WSJ)

American Football live im Stadion zu erleben, hat auch seinen Charme: wie in jedem Sport gibt es eben ordentliche und miese Partien. Am Silvesterabend hatte ich Gelegenheit, mir das Derby zwischen Chicago und Green Bay anzusehen. Ein bemerkenswertes Spiel, weil beide Vereine eine hundertjährige Rivalität verbindet. Quasi ein Schalke gegen Dortmund. Die Karte in der dritten Reihe von hinten kostete auch stolze 150 Dollar und das Spiel war Wochen vorher ausverkauft.


Problem von so weit weg: man kann nicht immer genau erkennen, wer den Ball gerade hat. Macht aber nix, weil die Spieler auf dem Platz es wissen und sich sofort auf den Ballführenden draufwerfen. Abgespielt wird eh höchstens zwei Mal.

Die Football Begeisterung in Green Bay geht sogar so weit, dass Jahre im voraus die Dauerkarten ausverkauft sind. Wartezeit von gut und gerne 30 Jahren sind dort üblich. Erinnert irgendwie an vergangene DDR Zeiten. Gut, dass da beim FC Sachsen noch schön Platz im Stadion ist.

1 Comments:

Blogger chrwil said...

Wow, zu Silvester ein NFL-Spiel gesehen, das ist doch mal was.

Und dann noch mit dem (vielleicht) späteren Champion Chicago und mit dem (wahrscheinlich) zukünftigen Hall-of-Famer Brett Favre...

Da verzeiht man doch sicher auch mal ein deutliches Endergbnis, oder?!

Grüße
Christian

22.1.07  

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