Dienstag, 10. Oktober 2006

Urlaubsangst

Der werktätige Durchschnittsamerikaner nimmt 12 Urlaubstage im Jahr. Obwohl jedem etwas mehr Erholungsurlaub zusteht, verfällt dieser meist. Wer Arbeit hat, will nicht fehlen, will nichts verpassen und erst recht nicht überflüssig werden. Neidvoll erzählt man sich hier Geschichten von Europäern, die bis zu 6 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr haben.

Wir wissen, daß es stimmt - in Sachen Urlaub sind wir EU-Bürger im transatlantischen Vergleich deutlich bessergestellt. Vielleicht liegt es an der Geschichte oder am Einfluss der Gewerkschaften, daß wir eher und lockerer mal ein paar Tage freinehmen. Und das ist auch gut so.

In entsprechender europäischer Mentalität habe ich kürzlich einen kleinen Abstecher nach New York und Philadelphia gemacht. Schlappe 263 Dollar für Hin- und Rückflug von Mittwoch bis Montag sind dabei auch kein wirkliches Hindernis. Im Gegenteil, NYC ist jeden Cent wert! Philly natürlich auch. Außerdem hatte ich das Glück, mit Woody (links) und Viola (mitte) zwei ausgesprochene Experten als Führer zu haben.
Es ist ja immer schön, wenn eine fremde Stadt mit Leuten erkundet wird, die sich darin auskennen. Da beginnt sofort die kritische Auseinandersetzung mit einigen brisanten Themen: Beispielhaft soll folgendes Foto veröffentlicht werden, daß die verzerrte Realität und das Zusammenspiel Mensch, Technik und Natur dargestellt.
Selbstverständlich wird in diesem Bild (aufgenommen von der Brooklyn Brigde) auch die Sinnlosigkeit des Krieges angeprangert.

Die Ostküste hat ganz gut was zu bieten. Ich kann jedem empfehlen, hier mal vorbeizuillern und sich die Füße wund zu laufen. Egal ob Time Square, Financial District oder East Village - alles ist in Manhattan, also dicht beieinander und mit unglaublicher Vielfalt und Ästhetik. Es ist schon fast ein bisschen Schade, dass die meisten meiner aktuellen Kommilitonen dieses Erlebnis noch nicht gewagt haben.
Auf jeden Fall sollten wir Europäer uns der "vielen" Urlaubstage bewußt sein und sie nutzen, so lange es noch geht.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Und wieder ein hochwertiger Beitrag von der Korrespondenz in Fernwest.
Ich bin immer wieder angetan, welche Stilblüten du (fast) jeden Tag aufs Neue hervorbringst.
Ich persönlich werde heute ins Morgenland reisen und im fernen Konstantinopel die Vorteile des alten Europas anpreisen.
Ich möchte mich dir außerdem anschließen und an dieser Stelle auch die Sinnlosigkeit des Krieges anprangern.

Darauf einmal die hohe Fünf,
viele Grüße,
Nino

10.10.06  
Anonymous Anonym said...

Genug des Hohelieds auf Amerikas Neustadt! (Es fehlt übrigens der in Europa gängige Zusatz, also z.B. "an der Weinstraße", "an der Waldnab" oder gar "am Rübenberge". Obwohl "New York City at the Vine Street" natürlich auch ziemlich doof klingen würde.)

Kommen wir zum nächsten Thema für eine investigative Berichterstattung: Was ist das für ein überaus interessantes Bier, das Woody in der Hand hält? "Yuengling"?

Ich bin gespannt!

11.10.06  

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