Die Legende lebt
Eine von Steves unzaehligen Lieblingsbeschaeftigungen ist es beispielsweise mit seinem Monster-Truck zum Supermarkt zu fahren, um Obst zu kaufen. Er erzaehlt gern und viel.Eine Begebenheit verdient besondere Aufmerksamkeit: Es ist ein Reflex von Steve und allen Amerikanern, beim ersten Kontakt mit gutartigen Auslaendern die Bekanntschaft zu anderen Repraesentanten derselben Nation nachzuweisen. Meist wird von Freunden gesprochen, die schon mal fuer mehrere Wochen in Deutschland waren. Steve hat sogar eine echte deutsche Bekannte, die seit 20 Jahren in Minneapolis lebt. Man erzaehlte mir einmal mehr, wie boese und hinterhaeltig der einheimische Winter ist. Das ist das Standartthema, wenn es um Minnesota geht. Unvergleichbar mit dem Wohlfuehlwinter in Mitteleuropa, man muesse sich eher an gefuehlten sibirischen Temperaturen orientieren. Fremde brauchen ein unschlagbares Immunsystem, um nicht in der Matratzengruft zu landen.
Irgendwas muss dran sein an all den Ammenmaerchen. In Minneapolis gibt es ein einzigartiges Skywalk-System; Roehren (natuerlich mit Heizung) zwischen einzelnen Gebaeuden, damit keiner draussen in der Kaelte laufen muss. Auch die grosse Universitaet von Minnesota ist komplett untertunnelt. Dafuer sind die Gipskarton-Wohnhaeuser (in denen u.a. ich lebe) alles andere als isoliert. Und nach dem satten Sommer wuerde der kommende Winter besonders frueh Einzug halten. Na dann.














Die Zeit der Uebernahme ist guenstig, denn es ist Sommer. Sommer in Mississippi ist wie Sommer in Sevilla - jeder der kann verfluechtigt sich, um nicht wegzufliessen oder zig-$ am Tag fuer Klimaanlagen-Strom zu berappen. Der Campus gleicht einer Geisterstadt und die 16.ooo Seelen-Gemeinde Starkville scheint auch geschlossen zu haben, damit der Strom nicht knapp wird. Schliesslich haben Wal*Mart und die vielen Fastfood Restaurants 24 Stunden am Tag offen und die wuerden auch den Drive Thru oder den Parkplatz von 40 auf 20 Grad runterkuehlen, wenn sie koennten.


Hintere Reihe von links Franziska (Deutschland), Youri (Japan), Najada (Albanien), Alison (USA, Headcoach), Ute (Deutschland), Virag (Kambodscha), ego; sitzend von links Razimah (Indonesien), Fatimazora (Marokko), Louis (Irak, mein Zimmergenosse), Antonia (Nigeria), Jean-Paul (Kongo). 



