Sonntag, 29. Oktober 2006

Der Fluch des Kapitalismus

Wir Bewohner der westlichen Demokratien sind äußerst vertraut mit Marktwirtschaft und Kapitalismus. Es ist die Freiheit, alles zu kaufen, was es gibt. Zu jeder Zeit. Besonders in Amerika.

Es ist Sonntag Abend gegen 21.30 Uhr. Nach einem hervorragenden Abendessen verbreitet sich Desserthunger. Heißhunger auf Eiscream. Um das Verlangen zu befriedigen, wäre in Deutschland der Gang zur Tankstelle unvermeidlich und damit der Eispreis augenblicklich um das Dreifache gestiegen. Der Amerikaner kauft wie gewohnt im Supermarkt um die Ecke. Die Öffnungszeiten der hiesigen Märkte sind leicht zu merken: 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Da fällt es schwer, NEIN zu sagen und plötzlich hat der Eishungrige einen Einkaufswagen vor sich. Tausend leckere Dinge starren den Käufer an und verführen zum Mitnehmen.

Die ständige Möglichkeit zum Konsum in Verbindung mit der allgewärtigen Reklame nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erzeugt einen Kaufrausch, aus dem es kein Entrinnen gibt. Nur Einsiedler können diesen zuckersüßen Versuchungen widerstehen, indem sie die Zivilisation komplett verlassen. Der Rest und über-überwiegende Teil der Amerikaner verpraßt das Geld. Gleichzeitig schuftet er knüppelart von früh bis spät und trägt abends noch Zeitungen aus (oder hat einen anderen Nebenjob). Wenn das Malochen allein nicht reicht, gibt´s günstig Kredit an jeder Ecke. Das Geld zirkuliert wie das Blut in den Adern und darum ist und bleibt die US-Wirtschaft Spitzenreiter.

Noch ein repräsentatives Beispiel: Theresa, 20 Jahre und in meiner Werbe-Klasse, fährt einen GMC Pickup Truck Sierra 1500HD. Den Neuwagen gibt´s ab 32.000 $. Theresa hat aber noch einige Extras wie DVD-Player im Cockpit. Dafür hat sie im Sommer 2005 gleich 3 Jobs gleichzeitig gehabt.
Freiheit bedeutet eben, dass in dieser Beziehung jeder machen kann, was er oder sie will. Abschießend noch ein paar Eindrücke, die zum Nachdenken anregen sollen.


Wer denkt, solche Autos fahren nur in der Pampa, ist auf dem Holzweg. Pickup Trucks (auch dieser Größe) sind hier so häufig wie ein Golf in Deutschland.


Wer nun überlegt, was wir auf dieser ca. 20 minütigen Fahrt im Berufsverkehr nach Downtown schauen, sei aufgeklärt: King Kong.
1,5 Stunden Parken mitten in Downtown kostet übrigens 14 $ - vielleicht auch ein Grund für die rasche Fluktuation des Mammons.

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Die russischen Kronjuwelen

Die folgende Geschichte spiegelt weite Teile der amerikanischen Geschichte wider: von den armen Leuten, die auszogen, um ihr Glück zu finden und durch kuriose Zufälle plötzlich Millionäre werden und dann die Weltherrschaft an sich reißen.

Eines Tages kamen Nadin und Christoph aus der Schule und gingen vergnügt zu ihren Fahrrädern in der Tiefgarage. Dort wartete ein altes Weib und gackerte: "Oh weh, mein Auto ist kaputt, oh weh. Wer hilft mir nur, den kaputten Reifen zu wechseln? Oh weh!" Artig beruhigten die beiden die Alte und nahmen sich der Sache an - tatsächlich hatte ihr Wagen einen Platten. Im Kofferraum gab es zum Glück einen kleinen Ersatzreifen und Werkzeug; schnell war der Schaden behoben. Die Alte war erleichtert, dass sie nun endlich nach Hause fahren konnte und gab den beiden Helfern 20 Dollar Belohnung für ihre Arbeit.


Da freuten sich Nadin und Christoph und überlegten, was sie mit dem vielen Geld anfangen würden. Sollten sie es in den Sparstrumpf stecken? Sollten sie Schutzbleche für das eine Fahrrad kaufen oder Bus-Fahrscheine für den Winter? Nein, sie entschieden sich das ganze Geld für ganz tolle Dinge auszugeben, die ihnen hier in Amerika geboten werden.
Also zogen sie los nach Downtown und gingen in ein großes Kaufhaus. Da gab es großartige Sachen: sprechende Mikrowellen und tragbare DVD-Player, Winterjacken kombiniert mit mp3-Playern und noch mehr i-Produkte, als man sich vorstellen kann. Schnell merkten die beiden, dass alles sehr viel mehr kostet als sie mit ihren 20 Dollarn bezahlen können. Traurig tröpfelten sie zurück nach Hause, nach Midtown.

Auf dem Weg liefen sie an einem großen Schild vorbei mit der Aufschrift: "Savors - the ultimate treasure hunt". Ein Geschäft zum Schätze heben. Das kam den beiden gerade recht. Sie illerten vorsichtig hinein und tatsächlich, es stimmte: Ein Flomarkt mit Dach. Berge von scheinbar sinnlosen Dingen türmten sich rechts und links von ihnen auf. Alles in die Jahre Gekommene wartete hier auf neue Besitzer und neue Herausforderungen.
Die beiden kratzen ihr letztes Geld zusammen und kaufen sich für 26,93 Dollar einen ganzen Haufen Plunder, den sie nur mit Mühe nach Hause tragen konnten.


* Wilson Pro Staff 6.0 Midplus 95s Tennisschläger (3,99)
* Champion Pullover "Oregon" (9,99)
* Wilson T3000 Tennisschläger (1,99)
* Samsonite Reisekoffer (3,99)
* All-American Reisekoffer (1,99)
* Quicksilver Shirt (1,99)
* Bancroft BJ Tennisschläger (1,99)

Beide freuten sich sehr über die Schätze, die sie geborgen hatten. Nur ein Artikel hat bisher nicht alle Geheimnisse preisgegeben: der All-American Koffer hat ein Zahlencode-Schloß bestehend aus 3 Ziffern. Es dauert also noch 1.000 Versuche bis die russischen Kronjuwelen zum Vorschein kommen. Nach intensiven Recherchen hat sich nämlich ergeben, dass sie nirgendwo sonst aufgetaucht sind. Irgendwo müssen sie ja sein - und da sich Geschichte oft wiederholt, werden sicher bald zwei Trottel in America unerwartet mit Reichtum überhäuft. Bitte die Medienberichterstattungen in den nächsten Wochen verfolgen.

Sonntag, 22. Oktober 2006

Der große Bierreport

Nach vielen Leserbriefen zum Thema "Yuengling Bier" möchte ich die Antwort nicht länger schuldig bleiben: "Yuengling" bezieht sich auf das Deutsche "Jüngling" und wird im US-amerikanischen Verbreitungsgebiet "Ying-Ling" ausgesprochen. Bemerkenswert - neben den Dickeschiffen "Anheuser Bush" und "Miller" haben fast alle US-Brauereien deutsche Wurzeln oder zumindest deutsche Brautechnik. Und auch für das jahrelange Alkoholverbot, genannt Prohibition, zeichnet Deutschland Mitverantwortung.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert stand es auf der US-Tagesordnung, sich in der Kneipe volllaufen zu lassen und dann zu Hause die Frau zu schlagen. Darum und aus religiösen Gründen gewann die Prohibitionsbewegung an Fahrt. Aber erst im Zuge der Anti-Deutschland-Stimmung nach dem 1. Weltkrieg erweiterte der Amerikanische Kongress die Verfassung mit dem Verbot, alkoholische Getränke herzustellen, zu verkaufen und zu transportieren. Von 1920 bis 1933 war die USA weitestgehend trocken und verhalf solchen Lichtgestalten wie Al Capone zu Weltruhm.
Dem Willen der meisten Amerikaner wurde 1933 dann wieder Recht gegeben und die 18. Verfassungsreform wieder zurückgenommen. Plötzlich konnte wieder nach Herzens Lust gebechert werden.

Die Geschichte erklärt also den gewöhnungsbedürftigen Biergeschmack der Amerikaner - wer lange entbehren mußte, nimmt dann was er kriegt; genauso wie viele Ostdeutsche auf dem Gebrauchtwagenmarkt in den frühen 90er Jahren. Wir Ossis wissen natürlich inzwischen wie der Hase läuft. Auch haben einige Amis gemerkt, dass mit ihrem Bier etwas nicht stimmt, nachdem sie deutsches, tschechisches und englisches Bier getrunken haben.
Ein Blick auf die Summit-Bierpalette zeigt, dass der deutsche Einfluß nicht abgestritten werden kann.

Summit ist der lokale Bierversorger Nummer 1 in den TwinCities (Minneapolis & St. Paul). Während die meisten deutschen Brauereien auf mehrere Jahrhunderte ruhmreiche Geschichte zurückblicken können, floß das erste Summit 1986 durch die Kehlen durstiger Minnesotans. Doch auch ohne große Historie überzeugt das Motto der Brauer: "Hoffentlich mögt ihr unser Bier genauso wie wir selbst."

Noch immer es ist relativ schwer, eine Braulizenz zu erhalten. Dafür bemüht sich Amerika, jedem das Seine zu bieten. Und so haben im Moment eigene Brausets Konjunktur. Denis, der Gastwirt für meine erste Woche in Minneapolis, hat sich vor etwa 2 Monaten für 120 Dollar eine ordentliche Ausrüstung gekauft. Die ersten 50 Liter aus eigener Produktion wurden wie ein Schatz in ganz kleinen Portionchen zum Kosten verteilt. Nicht übel, aber halt auch kein Reinheitsgebot.
Letztendlich soll es aber beim Bierkonsum nicht nur um´s Trinken sondern um´s Gesellige gehen. Und es macht schon Spaß, den Amis die korrekte, hochdeutsche Aussprache des Wortes "Hefeweizen" beizubringen.

Ausdrücklicher Dank an Matze für die Yuengling-Recherche.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Der Heizstrahler im Winter-Wunderland

In eigener Sache: Herzlich Willkommen in Minnesota, liebe Nadin. Für die nächsten 3 Monate wird mir meine liebe Freundin zur Seite stehen und selbst tief in die amerikanische Gesellschaft eintauchen, um weiterhin schonungslos Missstände aufzudecken.


Ein mehrmonatiger Abstecher ins Ausland ist sicherlich ungewöhnlich, aber zeitgemäß. In meiner Elite-Universität bekomme ich alle zwei Wochen zu hören, dass viele Regeln von vor 20 Jahren nicht mehr greifen. Beispielsweise in der Produktwerbung: wer mit der Stoppuhr einen Fernsehspot produziert und kleinlich darauf achtet, dass das Logo mindest 1/3 der Laufzeit lesbar im Bild ist, befindet sich auf dem Holzweg. Heute müssen Chancen beim Schopf gepackt und erst recht der Globalisierung mit offenem Visier begegnet werden.

Auch ich öffne mich dieser neuen Situation und verstehe mich in der Rolle des Arbeiters, der zu Hause bestens versorgt wird. Dazu habe ich heute endlich Hausschuhe gekauft, um darin abends erschöpft auf´s Sofa zu fallen. D.h., wenn dort Platz ist. Meistens liegt Snoopy dösend auf dem besten Platz im Haus. Wahrscheinlich werden die nächsten Wochen dabei draufgehen, Snoopy so zu dressieren, dass er mir die Hausschuhe bringt und die Couch räumt. Möglicherweise Nadins erste Expedition ins US-Tierreich...

Sonntag, 15. Oktober 2006

I can't believe it ... (II)

In den Vereinigten Staaten ist fast alles eine Nummer größer und extremer. Gerade bei Sachen, bei denen der Otto-Normalverbraucher nicht denken würde, dass das überhaupt möglich sei, legen die Amis noch ein Schippe drauf. Zwei Beispiele zum Staunen und Schmunzeln.

Es ist Herbstzeit und viele Vögel verlassen ihre Nester in Richtung Süden. Manche US-Vögel buchen einen Umzugsdienst, denn sie wohnen in schmucken Stadthäusern, artenspezifisch ausgebaut.


Dass es sich hier um Mehrfamilienhäuser handelt, erklärt sich von selbst: Urbaner Wohnraum in Amerika ist teuer und muß klug genutzt werden. Ganz typisch auch das Appartement unten links - der konsumfreudige Wandervogel. Er bleibt nicht lang und zieht weiter, wenn alles dreckig ist. Darum hat der Vermieter auch gleich einen Sperrmüllkontainer aufgestellt. Wahrscheinlich managt der Vogelhaus-Verwalter auch die umliegenden Gebäude und hat nicht ganz verstanden, ob Mensch oder Tier ausziehen wird. Aber egal, wir sind in Amerika und auf die Größe kommt es an.


Die meisten Singvögel sind inzwischen verduftet - genau wie das Herbstwetter. Mitte September war noch "Kurze-Hosen-Wetter"; am Mittwoch gab es den ersten Schnee. Herbstwetter scheint schlecht für die Konjunktur zu sein und das mögen die Entscheider in der größten Volkswirtschaft der Welt gar nicht. Da muss sich auch keiner über solche Bilder vom 11. Oktober wundern.


Zugegeben, das bisschen Schnee jagt niemandem Angst ein. Aber auf jeden Fall die Leute in die Kaufhäuser. Ich weiß zum Beispiel, dass meine grün-weiße Lieblingsmütze in ihrer Funktion als Kopfwärmer schon jetzt an ihre Grenzen stößt. Denn KALT heißt hier immer auch WIND.
Auf das eigentümliche Wetter angesprochen, verweisen die Einheimischen meist enttäuscht auf die globale Erwärmung und das wohl damit zusammen- hängende Ausbleiben von ganz extremen Wintern, wie es sie vor 15 bis 20 Jahren gab. Sollen sie doch nach Chicago ziehen, dort hat´s neulich immerhin fast zu einer kompletten Schneedecke gereicht (7,6mm). Das gab´s in der windigsten Großstadt der Welt noch nie (am 11. Oktober).

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Das Geld liegt auf der Straße

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Leider trifft dieser Satz in den USA besonders zu; das Land hat den Kapitalismus ja praktisch auch erfunden und das Geld gibt sich von selbst aus. Dafür kann aber auch ordentlich verdient werden.

Das Geld, dass auf der Straße rumliegen soll, habe ich noch nicht gefunden. Wahrscheinlich weil ich immer noch nicht als Tellerwäsche an den Start gegangen bin, um dann zum Millionär durchzustarten. Das soll sich ändern. In einer präzisen Analyze der wirtschaften Situation habe ich folgende Teilziele ins Auge gefaßt:

1.) Das schnelle Geld
Dutzende US-Filme haben schon gezeigt, daß arme Schlucker schnell zu Superhelden mutieren, wenn sie sich wissenschaftlichen Experimenten aussetzen.

















2.500 Dollar für 13,5 Tage sind da auch ein guter Tagessatz. Einzig der Kontaktname "Molly Hair" klingt verdächtig und verursacht Misstrauen.

2.) Das gern verdiente Geld
Ich würde gern viel Geld nur mit Quatsch verdienen, z.B. als Tennis-Trainer. 35 Dollar die Stunde plus Platzmiete. Ich kann zwar nicht besonders gut spielen, aber besser als totale Anfänger bin ich auf jeden Fall. Außerdem macht es Spaß und ich habe professionelle Kleidung von B18 Clothing. Der erste Eindruck wäre gesichert. Nur einen Schläger bräuchte ich noch und ein Faß Bälle. Und willige Kunden...

3.) Das schwer verdiente Geld
Wie jede höhere Bildungsanstalt, die etwas auf sich hält, führt auch das Minneapolis College of Art & Design ein Callcenter. Für $8,25 die Stunde sollen Absolventen angerufen und zum Spenden für die Uni bewegt werden. Diese Variante wird nicht weiter untersucht, weil´s assi ist.

4.) Das große Geld
Amerikaner verdienen scheinbar mit jedem noch so seltsamen Service ein paar extra Kröten. Auf diesen Zug springe ich auf und vermarkte meine Homepage. Einziger Haken: die Trauben hängen hoch und ich werde erfolgsbezogen bezahlt. Wer also auf die netten und überaus nützlichen Google-Anzeigen klickt, macht mich reich. Mich und Ina, denn aus Dankbarkeit für die Implementierung des Quellcodes bekommt sie von der ersten ganzen Million 15% (in US-$).

Wie viele Amerikaner sitze ich nun zu Hause und warte, dass die Checks einflattern oder das ein Konzern meine Seite ganz kauft. Mein Vorbild ist Komödiant Marc Horowitz, der von Nissan einen Batzen Geld bekommt, um 7 Tage den neuen Nissan Sentra zu testen und seine Erfahrungen in Blog-Form der Öffentlichkeit mitzuteilen. Ein besonderes Bonbon gibt´s sogar auch - sogenannte Webisodes, kurze Filmchen damit der Leser nicht so viel lesen muß. Darum heißt der Leser im Internet auch User. Es scheint, als hätte der gute Marc eine Ausbildung zum Generalisten im Medienbereich genossen. Jedenfalls könnte das auch (fast) jeder Mittweidaner: nissanusa.com/7days.

Dienstag, 10. Oktober 2006

Urlaubsangst

Der werktätige Durchschnittsamerikaner nimmt 12 Urlaubstage im Jahr. Obwohl jedem etwas mehr Erholungsurlaub zusteht, verfällt dieser meist. Wer Arbeit hat, will nicht fehlen, will nichts verpassen und erst recht nicht überflüssig werden. Neidvoll erzählt man sich hier Geschichten von Europäern, die bis zu 6 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr haben.

Wir wissen, daß es stimmt - in Sachen Urlaub sind wir EU-Bürger im transatlantischen Vergleich deutlich bessergestellt. Vielleicht liegt es an der Geschichte oder am Einfluss der Gewerkschaften, daß wir eher und lockerer mal ein paar Tage freinehmen. Und das ist auch gut so.

In entsprechender europäischer Mentalität habe ich kürzlich einen kleinen Abstecher nach New York und Philadelphia gemacht. Schlappe 263 Dollar für Hin- und Rückflug von Mittwoch bis Montag sind dabei auch kein wirkliches Hindernis. Im Gegenteil, NYC ist jeden Cent wert! Philly natürlich auch. Außerdem hatte ich das Glück, mit Woody (links) und Viola (mitte) zwei ausgesprochene Experten als Führer zu haben.
Es ist ja immer schön, wenn eine fremde Stadt mit Leuten erkundet wird, die sich darin auskennen. Da beginnt sofort die kritische Auseinandersetzung mit einigen brisanten Themen: Beispielhaft soll folgendes Foto veröffentlicht werden, daß die verzerrte Realität und das Zusammenspiel Mensch, Technik und Natur dargestellt.
Selbstverständlich wird in diesem Bild (aufgenommen von der Brooklyn Brigde) auch die Sinnlosigkeit des Krieges angeprangert.

Die Ostküste hat ganz gut was zu bieten. Ich kann jedem empfehlen, hier mal vorbeizuillern und sich die Füße wund zu laufen. Egal ob Time Square, Financial District oder East Village - alles ist in Manhattan, also dicht beieinander und mit unglaublicher Vielfalt und Ästhetik. Es ist schon fast ein bisschen Schade, dass die meisten meiner aktuellen Kommilitonen dieses Erlebnis noch nicht gewagt haben.
Auf jeden Fall sollten wir Europäer uns der "vielen" Urlaubstage bewußt sein und sie nutzen, so lange es noch geht.

Sonntag, 1. Oktober 2006

Potemkinsche Dörfer

Mangelndes Recyclingbewußtsein seitens der US-Bürger wurde an dieser Stelle bereits mehrfach angesprochen. Doch Amerika wäre nicht Amerika, wenn es keinen Fortschritt gäbe. Kritik fällt hier auf fruchtbaren Boden und auch unbequeme Dinge werden angepackt.

Leider verfügen die Amerikaner in Sachen Recycling über äußerst wenig Erfahrung. Sie müssen zwangsläufig also Fehler begehen, um daraus zu lernen. Aus diesen Gründen scheint es nicht überraschend, daß der hier abgebildete Versuch einer Mülltrennung kläglich gescheitert ist.

Draufsicht Mülltonne

Innenansicht Mülltonne, Blickrichtung Eingang

Im Ansatz zwar vielversprechend mit räumlicer Trennung von Papier, Flaschen und Restmüll, aber dann nicht zu Ende gedacht. Passiert. Irgendwann kommt ja eh alles wieder zusammen, warum also nicht gleich? Daher hat der Hersteller wahrscheinlich auch auf eine gut lesbare Beschriftung verzichtet.

Die Ergebnisse in so kurzer Zeit sollten selbstverständlich nicht überbewertet werden. Nein, der Versuch allein zählt und ist lobenswert. Weiter so. Irgendwann packt ihr´s.